
Geschenk des Fördervereins der Philharmonie aus Anlass des 80. Geburtstags von Barbara Lambrecht-Schadeberg
7. April 2016. Aus Anlass des 80. Geburtstags von Barbara Lambrecht-Schadeberg im vergangenen Jahr erwies sich die Sparkasse Siegen als überaus großzügig und ermöglichte mit einer Spende in Höhe von € 33.000.- ein besonderes Instrument zu erwerben. Der Kontrabass stand in Berlin zum Verkauf und unsere Bassisten waren begeistert von dem historischen Instrument.
Der neue Kontrabass trägt Zettel auf der Innenseite des Bodens von Michael Ignatius Stadlmann von 1771 (?).
Der Kontrabass ist in Gambenform gebaut, hat eine Decke aus Fichtenholz und einen flachen Boden aus Ahorn, welcher im oberen Teil abgeknickt ist. Decke und Boden sind, in der typischen Wiener Bauweise für die damalige Zeit, stumpf mit den Zargen verleimt. Die Schnecke und der Wirbelkasten haben ebenfalls die typische Wiener Form. Der Lack ist hell.
Michael Ignatius Stadelmann ist der letzte Spross einer bekannten Geigenbauerfamilie aus Wien. Er wurde vermutlich um 1749 geboren und bereits seine Vorfahren waren in Wien „Vorsteher der Geigenmacher“. Seine Werkstatt war seinerzeit vermutlich die größte und produktivste in Wien. Es selbst war auch Kontrabassist am Hof und fertigte praktisch die gesamte Palette der damals gebräuchlichen Streichinstrumente sowie Lauten. Offenbar war seine finanzielle Situation zeitlebens aber trotzdem sehr schlecht.
Kontrabässe gehören im Orchester neben beispielsweise Harfe, Pauken oder Kontragfagott zu den Instrumenten, die das Orchester den Musikern im Dienst zur Verfügung stellt. Und so ist auch der neue Kontrabass ein „Dienstinstrument“ und ergänzt ganz wunderbar die Reihe der vorhandenen Bässe, die ja im vergangenen Jahr bereits durch einen neu gebauten Kontrabass eine deutliche Aufwertung erfuhren. Dieser Neubau wurde ebenso wie das neue Kontraforte im vergangenen Jahr durch den Förderverein der Philharmonie Südwestfalen finanziert.