
28. April 2017. Am 26.4. spielte er sein letztes Konzert. Zum Ende des Monats endet die vermutlich längste Dienstzeit, die ein Musiker in der Philharmonie Südwestfalen auf lange Sicht geleistet hat und leisten wird. Nach 46 Jahren geht unser Hornist Albert Prins in den Ruhestand. Lange Jahrzehnte war er Solo-Hornist bevor er die Größe besaß, nach “hinten” zu wechseln. Anlässlich seiner Verabschiedung haben wir ihn befragt:
- Wie war das, als Sie seinerzeit zur Südwestfälischen Philharmonie kamen?
Am Anfang war das Probespiel. Ich bin bis Siegen mit dem Zug gekommen und da gab es dann keinen Anschluss mehr nach Hilchenbach. Folglich habe ich in meinem besten „Beatles-English“ ein Hotelzimmer gesucht, denn ich habe noch kein Wort Deutsch gesprochen. Das ging dann schief und ich zurück zum Bahnhof, wo ich dann so gegen 1:30 Uhr von der Bahnpolizei rauskommandiert wurde. Die kalte Oktobernacht 1971 habe ich dann in der Unterführung beim Bahnhof verbracht. Mit dem ersten Zug gegen 6 Uhr nach Hilchenbach wobei ich dann aus dem Bahnhof kommend auf einen Bauern traf, der gerade seine Kühe wieder auf das Feld trieb und ich sofort dachte: hier bin ich falsch! Um 10 Uhr war dann Probespiel… Tja, so fing es an.
- An welche besondere Situation aus dem Orchesterleben denken Sie besonders gerne zurück?
Zuviel um sie aufzulisten! Jedes Mal, wo in einem Konzert etwas Besonderes, etwas Magisches passiert. Jedes Mal Gänsehaut! Zuletzt bei Prokofjews 7. Sinfonie, der 2. Sinfonie und dem Violinkonzert von Brahms, der vierten von Schumann und der großen C-Dur-Sinfonie von Schubert…
- Mit welchen Erwartungen und Gefühlen gehen Sie jetzt in den Ruhestand?
Ich werde aufhören mit Hornspielen, denn wenn ich nicht mehr übe, hab ich keine Kondition mehr. Ich würde mich nur noch aufregen, wenn ich dann ab und zu spielen würde.
Ich werde mich sehr mit Musik beschäftigen: Klassik, Jazz, Pop, Folk, Worldmusic (muss nur gute Musik sein). Vor allem werde ich hören, wieder mehr in Konzerte gehen sowie arrangieren und komponieren. Aber alles ohne Druck und Stress.
Wir danken Albert Prins sehr herzlich für seine geleistete Arbeit, für treue Dienste und wunderbare Momente. Gleichzeitig wünschen wir ihm alles erdenklich Gute für seinen “Ruhestand”!