
Christoph Altstaedt
SINFONIEKONZERT
Joseph Haydn (1732 – 1809)
• Sinfonie Nr. 63 C-Dur I:63 (»La Roxelane«) (1777)
• Sinfonie Nr. 73 D-Dur I:73 (»La chasse«) (1781)
Jean Sibelius (1865 – 1957)
• Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918 – 24)
• »Tapiola« op. 112 (1925)
Siegen / Apollo-Theater
Telefon: 02 71. 7 70 27 72 0
theaterkasse@apollosiegen.de
s://www.apollosiegen.de/karten
Einführungsvortrag: Di / 09-Apr-2019 / 19 Uhr Museum für Gegenwartskunst Siegen
mit Bettina Landgraf

In diesem erlesenen Programm stehen sich zwei große Komponisten gegenüber, die die Musik ihrer Zeit stark beeinflussten.
Joseph Haydn war ein reiches und langes Musikerleben vergönnt. Als er starb, war er der wohl bekannteste und beliebteste Komponist seiner Zeit, Mitglied zahlreicher hochrangiger Institutionen in ganz Europa und Träger vieler Orden. Seine Sinfonien Nr. 63 und 73 entstanden in der Zeit, in der er eine Anstellung beim Fürsten Esterhazy innehatte. 1779 brannte das Opernhaus des Fürsten bis auf die Grundmauern herunter. Ein noch größeres wurde daraufhin in nur drei Jahren erbaut und seine prunkvolle Ausstattung war weithin berühmt. Die Oper, die Haydn zur Eröffnung schrieb, wuchs dem Fürsten so ans Herz, dass der Komponist Musik aus eben dieser Oper nochmals als letzten Satz der 73. Sinfonie verwendete.
Der erste große Sinfoniker des Nordens war Jean Sibelius. Seine siebte Sinfonie ist eines seiner letzten Werke für Orchester – und besteht nur aus einem Satz! »Freude des Lebens und Vitalität, mit appassionato Passagen« schrieb er darüber. Viele verehren dieses Werk und bezeichnen es als »Zielpunkt« seines sinfonischen OEuvres. Dabei entstand die siebte in einer für Sibelius nicht gerade leichten Zeit, hatte er doch schon lange dem Alkohol zugesprochen. Den musste er sich auf ärztliches Rezept besorgen, denn in Finnland herrschten damals strenge Prohibitionsgesetze. Er vereinsamte zunehmend, war jedoch glücklicherweise durch eine zuletzt ausreichende Staatspension versorgt. »Tapiola«, Sibelius’ letzte sinfonische Dichtung und auch größeres Werk, wurde 1926 in New York uraufgeführt, die dortige Symphony Society war der Auftraggeber. Tapiola ist die Wohnstätte des Waldgottes Tapio: »Da dehnen sich des Nordlands düstre Wälder, uralt-geheimnisvoll in wilden Träumen …«. Sibelius überlebte diese Tondichtung um dreißig Jahre.